Veröffentlicht am 18.06.2025

Umbau der Beckergrube mit MobilitätsPreis 2025 ausgezeichnet

Klimafreundlicher, lebenswerter und smarter – Zukunftsorientiertes Konzept überzeugte Jury

MobilitätsPreis 2025: Siegerehrung, v.l. Dr. Frank Osterwald (EKSH), Dr. Julia Lindfeld (HL), Andrea Witt (HL), Minister Tobias Goldschmidt (MEKUN SH),

Im Rahmen der diesjährigen EnergieOlympiade Schleswig-Holstein wurden in sechs Disziplinen insgesamt 72 Projekte von 41 Kommunen eingereicht. Die Hansestadt Lübeck hat in der Disziplin MobilitäsPreis 2025 mit dem Projekt Beckergrube den 1. Platz belegt und ein Preisgeld von 7.666 Euro erhalten, ebenso das Amt Süderbrarup und die Gemeinde Vollstedt. Ein zweiter und dritter Platz wurde nicht vergeben.

Die 13-köpfige Jury würdigte das Projekt als herausragend und betonte insbesondere den Mut, innovative und ganzheitliche städtebauliche Ansätze zu verfolgen. Das Projekt integriert zentrale Aspekte der Mobilitätsplanung, wobei Verkehrsflächen effizient optimiert und dadurch reduziert wurden. Zudem überzeugten die vielfältigen Beteiligungsformate und die aktive Einbindung lokaler Akteure, die den Erfolg des Projekts maßgeblich mitgestalten.

Senatorin Joanna Hagen zeigt sich sehr erfreut: „Wir haben diesem Projekt eine hohe Priorität zugewiesen und werden nun erneut mit einer Auszeichnung dafür belohnt. Lübeck setzt mit diesem Projekt ein deutliches Zeichen für nachhaltige Stadtentwicklung und lebendige, lebenswerte Stadtquartiere.“

Verkehrsberuhigung und Erhöhung der Aufenthaltsqualität überzeugten Jury

Die Goldmedaille ging an Lübeck, weil mit der Neugestaltung der Beckergrube eine Verkehrsberuhigung in Verbindung mit einer Stärkung des klimafreundlichen Verkehrs, der Schaffung attraktiver Stadträume mit hoher Aufenthaltsqualität sowie einer baukulturellen „Wiedereingliederung“ in die Lübecker Altstadt angestrebt werden. Durch die Rücknahme von Parkplatzangeboten und der Einrichtung von Ladezonen wird der ruhende Verkehr neu geordnet. Barrierefreie Bushaltestellen, zahlreiche Fahrradabstellanlagen und Sharing-Standorte bieten den Bürger:innen klimafreundliche Mobilitätsmöglichkeiten. Die „zurückgewonnenen“ Flächen erhalten durch neues Stadtgrün, platzartige Aufweitungen, konsumfreie Sitzgelegenheiten sowie Aneignungsflächen für urbane Initiativen und kulturelle Angebote, heute nicht vorhandene Qualitäten.

In der Disziplin MobilitätsPreis werden Projekte ausgezeichnet, die den Verkehr vor Ort klimafreundlicher, lebenswerter und smarter gestalten. Ob Fahrrad, Sharing-Angebote oder andere nachhaltige Mobilitätslösungen – Hauptsache, die Fortbewegung erfolgt umweltbewusst und zukunftsorientiert. Mit diesen Initiativen setzen die Gewinner ein starkes Zeichen für eine nachhaltige und lebenswerte Mobilität in unseren Städten.

Verkehrsversuch in der Beckergrube bereits 2022 prämiert

Die Hansestadt Lübeck hat bereits vor drei Jahren für die beispielgebende Durchführung des Verkehrsversuchs den Deutschen Verkehrsplanungspreis 2022 erhalten. Der Preis ging an Lübeck, weil die Umsetzung im Stadtraum durch die temporäre bauliche Veränderung und die Möblierung sichtbar gemacht wurde. Des Weiteren überzeugten der regelmäßige Kontakt zu den Anwohnenden, Gewerbetreibenden und Akteuren sowie der begleitende fachliche Dialog.

Dieses Projekt inmitten des UNESCO-Welterbes Lübecker Altstadt durchläuft einen umfänglichen Planungs- und Beteiligungsprozess, besonders durch den vorgeschalteten Verkehrsversuch und der Gründung eines Beirats.

Hintergrund

Die EnergieOlympiade ist ein jährlicher Wettbewerb der Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein (EKSH), die als gemeinnützige Einrichtung Wissenschaft und Forschung in Energie, Klimaschutz einschließlich Wissenschaft und Forschung und die Bildung zu Energiethemen sowie Klima- und Umweltschutz fördert. Seit zwei Jahren gibt es dort nicht nur Disziplinen zum Thema Energie, sondern auch einen „MobilitätsPreis“.

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